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MindWalk 23/32 – Tag 15, Rolle

Riz Cazimir muss ihm etwas gelten. In Iseltwald gab es schon einen Eintrag, wo er dieses Gericht erwähnte. Damit feiert er also nun sein Jubiläum, zwei Wochen auf der Sohle.

Wieder wird eine Nacht beschrieben,  wo wir sehen, wie er nächtigt. Bei gutem Wetter legt er sich irgendwo draussen hin. Er sucht aber sonst auch irgendwelche Schober, Dachvorsprünge, Baustellen oder freut sich, wenn er beherbergt wird, was leider immer seltener vorkommt. Denn seit Fribourg gibt es keine Bekannten mehr, bei denen er rasten könnte. Er gerät nun zusehend in die Fremde. Auch die Landesgrenze wartet auf ihn.

Körperliche Leiden beginnen ihn nun langsam auch zu plagen. Ja, jeder nimmt sich auf jede Reise, die er tut, selber mit. Damit auch die eigenen Schwachstellen. Als Allergiker beginnt der spriessende Frühling im Mühe zu machen. Auch das Gehen scheint ihn nicht mehr so richtig zu erfüllen. Und auf die Stadt Genf scheint er gar keine Lust zu haben. 

Tag 15, Rolle

Ich feiere mein Jubiläum – 2 Wochen auf der Sohle – mit Henniez, Riz-Curry und einem Kaffee. Dabei denke ich schon, wo ich heute Nacht schlafen könnte. Die letzte Nacht lehrt mich, ein Dach zu suchen. Ich legte mich bei der Kirche unter die Linden und schon bald spürte ich feinen Regen. Ich packte zusammen, zog in einen Neubau und irgendwann in der Dunkelheit weckte mich das Rauschen des Gewitters. Dadurch geweckt, verspürte ich Durst, suchte einen Wasserhahn und fand im Keller eine Flasche Henniez – Glück. Ich wurde erst spät wach und stand um neun Uhr auf dem Dorfplatz – es ist heute Christi Himmelfahrt, sonst hätten mich die Arbeiter geweckt. Gestern marschierte ich bis Vufflens-le-Chateu über Teer und am Anfang wieder total verkehrt. Zum Glück bemerkte ich es gleich, als ich aus dem Wald trat. Aber Spass machte das Gehen nicht. Nur am Mittag, nach Aubonne durch die Reben, das war schön. Aber zu viel Mühsal, obwohl die äusseren Bedingungen gut waren. Am Abend schien die Sonne sogar klar. 

Mein Atem, meine Hände und die Gelenkbeugen reagieren auf irgendeinen Staub – wahrscheinlich ein Gras und der Schweiss reizt im Ellenbogengelenk.

Wo verbringe ich wohl den Sonntag? Da möchte ich ihn Frankreich, aber an einem schönen Ort oder Platz sein! Ich würde wieder den Kasten (Aquarell) zücken und malen – aber wohl andere Motive.

Morgen mit dem Schiff nach Genf – Stadt phuh! Entweder ich steige früher aus, dann kann ich mich aber nicht über die „GR“* informieren, oder ich nehmen in der Stadt den Bus.

*Er weiss, dass es in Frankreich die “GR” gibt, Wanderwege. Und er hofft, einen solchen markierten und kartografierten Weg zu finden, der ihn ab der Grenze in Richtung Le Puy führen wird.

Karte mit Route und Stationen